Erfolgreicher Erosionsschutz auf planierten Skipisten in der alpinen Zone durch den Wiederaufbau einer natürlichen Vegetationsdecke ist massgeblich von Prozessen der Bodenentwicklung abhängig. Bei der Renaturierung gilt es in erster Linie den grossen Graben zu überbrücken, welcher zwischen den aktuellen Verhältnissen am Standort und den effektiven Anforderungen der Renaturierungspflanzen besteht. Damit Pflanzenwachstum längerfristig garantiert werden kann, müssen die Boden- und Porenstrukturen gefestigt, Wasser- und Nährstoffe akkumuliert und die Bodenlebewelt reaktiviert werden. Bei herkömmlichen Renaturierungsmethoden werden dazu beträchtliche Mengen an Dünge- und synthetischen Stabilisierungsmitteln eingesetzt. Untersuchungen haben gezeigt, dass im Zusammenhang mit der Bodenbildung und -stabilisierung Mikroorganismen und speziell Mykorrhizapilze an grundlegenden Prozessen teilhaben. Zusätzlich bilden sie einen wichtigen Pool an organischem Material, welcher Nahrungsgrundlage für andere Bodenorganismen bietet. Die Symbiosepilze sind zudem für fast alle Pflanzen essentielle Partner, insbesondere im Zusammenhang mit der Wasser- und Nährstoffversorgung, und erhöhen die Fitness ihrer Wirte. Das wird von Feldversuchen mit mykorrhizierten Krautweiden bestätigt. Pflanzen mit spezifischen Mykorrhizapilzen überlebten deutlich besser als die nicht beimpften Kontrollpflanzen. Der Einsatz von relevanten Mykorrhizapilzen, in Kombination mit ihren Pflanzenpartnern, bietet sich somit als natürliche Alternative zu bisherigen Renaturierungskonzepten an.