Evolutionary ecology of cryptic amphipod species
Cryptic species are morphologically very similar, but reproductively isolated and sometimes evolutionarily old. They might differ in any trait other than morphology, including ecological, behavioural and physiological characteristics. If we do not recognize cryptic species and their biological differences, biodiversity assessments, functional ecosystem studies, and conservation measures might be inadequate. Studies that identify cryptic species and the differences between them are therefore urgently needed especially for endangered taxa and ecological keystone taxa.
In my doctoral thesis, I studied cryptic species of the ecologically important freshwater amphipod Gammarus fossarum. This morphospecies is an important fish prey, shredder of organic material, and host for parasites, therefore playing a key role in stream ecosystems. Previous studies have shown that G. fossarum contains at least three morphologically cryptic species, types A, B, and C. I focused on differences between these species with regard to geographical distribution, population genetic structure (which reflects biological characteristics and historical processes), and interactions with parasites. [...]
Kryptische Arten sind reproduktiv isoliert, jedoch morphologisch sehr ähnlich. In allen nicht‐morphologischen Merkmalen, z.B. ihrer Ökologie, ihrer Physiologie und ihrem Verhalten, können sie sich dennoch deutlich unterscheiden. Werden kryptische Arten in Studien zur Biodiversität oder zu funktionalen Zusammenhängen in Ökosystemen nicht berücksichtigt, kann dies zu grossen Ungenauigkeiten führen, die einen wirkungsvollen Naturschutz erschweren. Forschungsprojekte zur Identifizierung kryptischer Arten und der Unterschiede zwischen ihnen sind somit unerlässlich, vor allem wenn es um bedrohte Arten oder Schlüsselarten in Ökosystemen geht.
In meiner Doktorarbeit habe ich kryptische Arten des Gammarus fossarum‐Artkomplexes untersucht, der wichtige ökologische Funktionen im Bachökosystem erfüllt. G. fossarum dient als Hauptnahrungsquelle für viele Fischarten, ist Zerkleinerer von totem organischem Material und dient als Zwischenwirt für unterschiedliche Parasiten. Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass G. fossarum aus mindestens drei kryptischen Arten besteht, die als Typ A, B und C bezeichnet werden. Ich habe mich hier auf die Unterschiede zwischen diesen Arten in Bezug auf ihre geographische Verteilung, ihre populationsgenetische Struktur (die biologische Eigenschaften und historische Prozesse widerspiegelt) und ihre Interaktionen mit Parasiten konzentriert. [...]