Mit 17,8 Millionen Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste Bundesland in Deutschland. Durch die hohe Besiedlungsdichte, insbesondere in industriellen Ballungsgebieten wie dem Ruhrgebiet, ist der Druck auf die Gewässer durch die Wassernutzung und Abwas-sereinleitung verhältnismäßig groß. Bei Niedrigwasser führen viele Gewässer einen Abwasseranteil (gereinigtes Abwasser aus kommunalen Kläranlagen) von mehr als 10%.
Mit dem gereinigten kommunalen Abwasser werden Rückstände von Arzneimitteln, Bioziden und Haushaltschemikalien, sogenannte Mikroschadstoffe, in die Oberflächengewässer einge-tragen. Aufgrund der hohen Abwasserbelastung der nordrhein-westfälischen Fliessgewässer, ist auch die Problematik der Mikroschadstoffe für Nordrhein-Westfalen von besonderer Rele-vanz. In diesem Projekt wurde für Arzneimittel und weitere Mikroschadstoffe aus kommunalen Kläranlagen mit einem Stoffflussmodell eine flächendeckende Übersicht zur Belastungslage erstellt und der aktuelle Handlungsbedarf aufgezeigt. Es wurden dabei rund 650 Kläranlagen mit einer Größe >50 Einwohnerwerten (EW) berücksichtigt. Mit dem Stoffflussmodell wurden sowohl die Stoffflüsse als auch die Konzentrationen im Gewässer direkt unterhalb der Einleit-stellen der Kläranlagen berechnet. [...]