Im Beurteilungskonzept für Mikroverunreinigungen aus diffusen Quellen wurde vorgeschlagen, Qualitätskriterien zum Schutz vor chronischen Effekten (CQK) mittels zeitproportionaler 14 Tage Mischproben zu überprüfen. Im Hinblick auf die geplante Verankerung von CQK als numerische Anforderungen in der Schweizerischen Gewässerschutzverordnung (GSchV), sollte überprüft werden, ob dieser Zeitraum geeignet ist, um chronische Risiken für Wasserorganismen zu beurteilen. In dieser Studie wurde anhand von Modellsimulationen und realen Expositionsdaten untersucht, ob Mischproben die im Feld zu erwartende Toxizität gut abbilden oder eher zu Unter- bzw. Überschätzungen der Toxizität führen. Die Ergebnisse der Modellierungen bestätigen die Eignung des Zeitintegrals von 14 Tagen für die Gewässerüberwachung. Obwohl es über den gesamte Zeitraum des Expositionsprofils auch zu Unter- und Überschätzungen der vorhergesagten Toxizität kommt, stimmt die Vorhersage für die toxischsten Zeiträume sehr gut mit der für die Mischprobe modellierten Toxizität überein. Die Abweichungen sind für jede untersuchte Organismengruppe im Mittel geringer als Faktor 2. Es muss aber bedacht werden, dass die Modellierungen auf nur 7 Arten, 7 Wirkstoffen und 5 Probenahmestellen beruhen. Ausserdem wurde neben der Mortalität für Bachflohkrebse und Fische nur eine kleine Auswahl an sub-letalen Effekten betrachtet, nämlich Reproduktion und Längenwachstum bei Wasserflöhen sowie Populationswachstum bei Wasserlinsen und Algen. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Qualitätskriterien zum Schutz vor akuten Effekten (AQK) mittels zeitproportionaler 3-Tage Mischproben überprüft werden können.