Die viskosimetrische Polymerisationsgradbestimmung an Zellulosefasern nach dem Nitratverfahren wird aus der Sicht der Entwicklung neuer Applikationsverfahren, der Betriebskontrolle, der textilchemischen Forschung und der Prüfung diskutiert. Mit der Methode können Schädigungen durch Polymerabbau an Zellulosefasern in den meisten Verarbeitungszuständen nachgewiesen werden. Das Prüfverfahren lässt sich mit einigen Einschränkungen auf vernetzte Zellulose übertragen und gestattet zu entscheiden, ob dem vernetzungsbedingten Festigkeitsverlust allenfalls noch eine chemische Schädigung durch Depolymerisation überlagert ist. Aus Mischungen mit Polyester-, Polyamid- oder Polyacrylnitrilfasern löst sich der synthetische Anteil in der Nitriersäure auf, und das zurückbleibende Zellulosenitrat kann unmittelbar für die Prüfung verwendet werden. Die Arbeitsweise mit Filtertiegeln, Einwaage ohne Feuchtigkeitsbestimmung, Wahl des Lösungsmittels und des Viskosimetertyps erlauben die serienmäßige Prüfung anlehnend an bekannte Messmethoden, die Ergebnisse werden analog den EWN-Viskositätszahlen nach fünf Schädigungsstufen beurteilt. Beitrag der EMPA zum 50-jährigen Bestehen des Svcc.