In diesem Bericht wird die Art und Weise der Ausbreitung von Ermüdungsrissen in einem unter Zugschwellbeanspruchungen stehenden E-Glas-Epoxidharz-Kreuzverbund dargestellt. Das Rißwachstum vollzieht sich schrittweise: Der Riß bleibt während etlicher Lastspiele stationär, bevor er weiter wächst, worauf ein aus mehreren parallelen Elementarfasern bestehendes Zugband der Längsschicht an der Rißspitze bricht. Es wird eine einfache Theorie beschrieben, die voraussetzt, daß das Zugband an der Rißspitze entsprechend der Wähler-Kurve von ungekerbtem Material beansprucht wird. Unter der Annahme eines Spannungszustandes entsprechend den Gleichungen von Sneddon oder Williams-Irwin und einer linearen Schadenakkumulation ist die Anzahl der Lastspiele für den Beginn der Ausbreitung eines Risses und die Rißwachstumsrate theoretisch gegeben. Es wird auf eine gute Übereinstimmung dieser Theorie mit Versuchsergebnissen aus Zugschwellversuchen hingewiesen.