Das Problem der Echtheit von Färbungen auf Textilien ist fast gleichzeitig mit der Einführung der synthetischen Farbstoffe aufgetaucht; im Gegensatz zu den alten Naturprodukten, unter denen sich vor allem Indigo und Alizarin durch hervorragende Echtheit auszeichnen, waren gerade die Färbungen mit den ersten synthetischen Farbstoffen vom Triphenylmethantypus starken Veränderungen durch den täglichen Gebrauch unterworfen. So machte sich bei Konsument und Produzent bald das Bestreben nach echteren Färbungen geltend. Allerorts wurde mit der Ausarbeitung von Prüfmethoden für die Farbechtheit der Textilien begonnen, und heute kann eine Färbung durch über zwanzig verschiedene Echtheiten charakterisiert werden, beispielsweise: Licht-, Gas-, Wasser-, Bleich-, Bügel-, Schweiß-, Waschechtheit u. a. m. Die Anforderungen, die an eine Färbung im Gebrauch gestellt werden, fallen unter die Bezeichnung «Farbechtheit»; der Begriff der Farbechtheit ist also nicht absolut, sondern nur relativ wertbar, d. h. es gibt keine Färbung, die jeder Einwirkung von Chemikalien unverändert standhält; begrenzt wird die Echtheit durch die zur Verfügung stehenden Farbstoffe und durch die Färbetechnik.