Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen katastrophaler Naturereignisse auf den Tourismus in den Alpen. Die Erkenntnisse basieren auf Untersuchungen am Beispiel des Lawinenwinters 1999 in der Schweiz. Im Vordergrund des Interesses stehen sogenannte "indirekte Kosten" für die Tourismusbranche. Dabei handelt es sich in erster Linie um Mindereinnahmen, welche als Folge von durch ein Schadenereignis veränderten Bedingungen entstehen. Eine solche "Veränderung der Bedingungen" ergibt sich beispielsweise aus einer Sperrung von Zufahrtswegen oder durch die Ausserbetriebnahme von touristischen Transportanlagen.
Das Hauptproblem mit daraus entstehenden indirekten Kosten ist der Umstand, dass diese in jedem Fall hypothetisch sind, weil die wirtschaftliche Entwicklung ohne katastrophales Naturereignis zwangsläufig unbekannt bleiben muss. Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht, durch Umfragen mit Fragebogen Grundlagenkenntnisse zu indirekten Kosten zu gewinnen. Befragt wurden Betriebe und Touristen in den Gemeinden Elm (Kanton Glarus) und Davos (Kanton Graubünden) sowie alle grösseren Bergbahn- und Skiliftunternehmen der Schweiz. Parallel dazu wurde auf der Basis von statistischen Daten zu den touristischen Übernachtungen im Lawinenwinter 1999 ein Verfahren entwickelt, mit dem man nach katastrophalen Naturereignissen in den Alpen die Mindereinnahmen für die Tourismusbranche eines bestimmten Ortes berechnen kann. Das Grundprinzip dieses Berechnungsverfahrens besteht darin, dass die durch ein katastrophales Naturereignis ausgelöste Veränderung der touristischen Frequenzen mit den durchschnittlichen Tagesausgaben eines Touristen multipliziert wird. Das Verfahren liegt dieser Publikation in Form eines "Berechnungsformulars" für ein Tabellenkalkulationsprogramm auf einer CD-ROM bei. [...]