Verschiedene landschaftsrelevante Projekte - von Infrastruktur- bis hin zu Naturschutzprojekten - tragen zu deutlich sichtbaren Veränderungen des Landschaftsbildes in den Alpen bei. Die Bewertung von Veränderungsprozessen dieses öffentlichen Gutes über die üblichen Mechanismen des Marktes ist nicht möglich, und trotzdem muss ihr Wert bei Planungsentscheiden berücksichtigt werden. Mit einer schriftlichen Befragung von Einheimischen und Touristen nach der Methode der Discrete-Choice-Experimente wurde versucht, die Zahlungsbereitschaft für Landschaftsveränderungen im Berggebiet zu erheben. Dabei wurden Varianten von drei hypothetischen Projekten im Berner Oberland bewertet. Die Ergebnisse der Untersuchung belegen, dass auf der Grundlage von Discrete-Choice-Experimenten eine umfassende Bewertung landschaftsrelevanter Projekte möglich ist. Es zeigte sich dabei, dass Einheimische bereit sind, jährlich bis zu 40 CHF für den Erhalt des Landschaftsbildes zu bezahlen bzw. für eine projektbedingte Veränderung des Landschaftsbildes eine Entschädigungforderung von 637 CHF besteht.
Das Discrete-Choice-Experiment eignet sich dazu, bei bedeutenden Projekten die Meinungen/Ansprüche der (nicht organisierten) Betroffenen zu erheben. Die Resultate lassen sich allerdings nur schwer übertragen.