Erhöhte CO₂-Konzentrationen in der Luft und vermehrte Stickstoffablagerungen (N-Depositionen) durch das Regenwasser greifen in mannigfacher Weise in die wichtigen biogeochemischen Kreisläufe der Erde ein, beispielsweise in die Kreisläufe des Stickstoffs und der Nährstoffe. Dadurch sind wichtige Stoffflüsse betroffen, welche das Pflanzenwachstum mitbestimmen. Die in Fichten-Buchen-Modellökosystemen auf einem sauren und einem kalkhaltigen Boden gefundenen CO₂- und N-Effekte waren zu einem grossen Teil boden- und artspezifisch. Der saure Boden erwies sich für das Pflanzenwachstum als Stickstoff-begrenzt, der kalkhaltige Boden als CO₂-begrenzt und nahe der Stickstoff-Sättigung. Die erhöhte CO₂-Konzentration in der Luft führte zu einer Abnahme von Nitratgehalten im Bodenwasser und im Sickerwasser. Dies kann nur zu einem kleinen Teil mit einer Stickstoffaufnahme in die Pflanzen erklärt werden. Ein grösserer Teil scheint im Boden festgelegt zu werden. Dadurch dürften mögliche Wachstumszunahmen durch das erhöhte CO₂-Angebot kleiner als erwartet ausfallen, aber auch befürchtete Stickstoff- und Nährstoffverluste ins Grundwasser ausbleiben. Die Behandlungen mit erhöhter CO₂-Konzentration führten bei den Buchen auf dem kalkhaltigen Boden und bei den Fichten auf beiden Böden zu einer gesteigerten Kohlenstoff- und Stickstoffaufnahme. Das Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff wurde allerdings grösser, d.h. der Stickstoff wurde effizienter genutzt. Die erhöhte N-Deposition führte vor allem auf dem sauren, nährstoffarmen Boden zu vermehrtem Wachstum und gesteigerten Stickstoffaufnahmen. Auf dem bereits nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden blieben Wachstumseffekte hingegen aus. Sowohl die erhöhte CO₂-Konzentration wie die erhöhte N-Deposition hatten Auswirkungen auf das Konkurrenzverhalten der Baumarten: Durch das erhöhte CO₂-Angebot wurden auf beiden Böden die Fichte gegenüber der Buche begünstigt. Durch die grössere N-Deposition wurde auf dem sauren Boden die Buche, auf dem kalkhaltigen Boden tendenziell die Fichte in ihrer Konkurrenzkraft gefördert.