Murgänge weisen an der Front eine hohe Feststoffkonzentration auf und zeichnen sich durch ein schubartiges Fliessverhalten aus, das sich deutlich vom Reinwasserabfluss unterscheidet. Da Murgänge oft grosse Materialmengen zu Tal transportieren, haben solche Ereignisse ein grosses Gefährdungspotential. Das Wasser-Feststoff-Gemisch zeigt ein anderes Zähigkeitsverhalten als Reinwasser und variiert mit der Materialzusammensetzung. Bei der Modellierung des Fliessverhaltens werden die Murgänge meist als homogene Flüssigkeit betrachtet und eindimensionale Ansätze verwendet. Die Gefahrenbeurteilung für das Auftreten von Murgängen stützt sich hauptsächlich auf eine geomorphologische Beurteilung des Einzugsgebietes sowie auf einige empirische Schätzformeln.