Jede Landschaft ist unverwechselbar, einmalig. Wir werden von ihr angesprochen, als Bewohner vielleicht gar geprägt. Die wichtigsten Formen der Landschaft sind die Gesteine, das Wasser, die Pflanzendecke und der Mensch. Dabei ändert sich die Landschaft von Natur aus. Die langen erdgeschichtlichen Zeitabläufe und selbst das Denken in den wesentlich kürzeren historischen Dimensionen greifen weit über unsere eigene Existenz hinaus. Dies schafft uns Probleme mit dem Zeitverständnis. Der dynamische Wandel der Natur selbst und die vom Menschen verursachten Eingriffe sind hierbei schwierig in Verbindung zu bringen bzw. auseinanderzuhalten. Der Landformer Mensch hat durch die Schaffung der traditionellen Kulturlandschaft zur Vielfalt der Landschaftselemente maßgeblich beigetragen. Seit dem 19. Jahrhundert, und verstärkt nach dem Zweiten Weltkrieg, hat der Mensch die von ihm aufgebaute Vielfalt wieder verwischt. Die Warnsignale der anwachsenden Roten Listen der gefährdeten Arten sprechen eine deutliche Sprache. Die Alpen gelten zwar gemeinhin noch als weitgehend natürlicher oder traditionell bewirtschafteter Lebensraum mit einer großen Vielfalt an Tier‐ und Pflanzenarten. Dieser Eindruck trifft auf weite Flächen auch heute noch zu. Doch auch hier hat vielerorten ein mit außeralpinen Lagen vergleichbarer gravierender Landschaftswandel stattgefunden. Das zeigt das Beispiel des Alpenrheintales, der Alpen‐Tallandschaft im Grenzgebiet zwischen St. Gallen (Schweiz), Vorarlberg (Österreich) und dem Fürstentum Liechtenstein.