Das Strassen- und Schienennetz der Schweiz wurde in den letzten hundert Jahren stark ausgebaut und gehört heute zu den dichtesten Verkehrsnetzen Europas. Verkehrsinfrastruktur und Verkehr haben vielfältige Auswirkungen in der Landehaft. Die wichtigsten Effekte sind der Verlust an Lebensräumen durch den Bau von Strassen und Eisenbahnlinien, die verminderte Lebensraumqualität durch Verkehrsemissionen und die Trennwirkung von Strassen. Diese Effekte wirken sich negativ auf die Biodiversität aus, weil sie die Lebensräume und lokalen Populationen verschiedener Arten zerstören und zerschneiden. Gleichzeitig entstehen in Form von Begleitflächen auch neue Lebensräume wie Böschungen entlang von Autobahnen oder Eisenbahnlinien. In den letzten Jahrzehnten wurden vermehrt Massnahmen getroffen, um die negativen Effekte der Verkehrsinfrastruktur zu mildern, zum Beispiel der Bau von Wildtierpassagen und die Schaffung von Ersatzflächen. Solche Massnahmen können die negativen Effekte vermindern, aber nicht kompensieren. Einige Arten profitieren von den neu entstandenen Habitaten und finden dort neue Lebensräume. Für gewisse Arten der Natur- und Kulturlandschaft sind diese sogar Ersatzlebensräume, weil die ursprünglich bewohnten Habitate in der intensiv genutzten Kulturlandschaft nicht mehr vorkommen. Es handelt sich dabei besonders um Arten mit geringen Raumansprüchen wie gewisse Gefässpflanzen, Insekten und Reptilien. Insgesamt hat sich der Verkehr in den letzten Jahrzehnten aber negativ auf die Biodiversität ausgewirkt.