Gesundheitsfördernde Aspekte der Umwelt gewinnen immer stärker an Bedeutung. Urbane öffentliche Naturflächen, die Bewohnenden städtischer Gebiete zur alltäglichen Erholung dienen, stellen eine Erweiterung gesunder Lebenswelten über das Wohnumfeld hinaus dar. Der positive Einfluss von Naturerleben auf die menschliche Gesundheit konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden, wobei bisher eine Differenzierung unterschiedlicher Naturformen noch nicht hinreichend untersucht wurde. In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluss von Wald und Offenland auf das subjektive Wohlbefinden analysiert.
Dazu werden in qualitativen Interviews mit Naturnutzenden deren Vorstellungen über den Einfluss von Natur auf Wohlbefinden erhoben. Neben dem allgemeinen Einfluss von Natur wird eine Differenzierung von Wald und Offenland vorgenommen. Bei der Interviewanalyse zeigt sich, dass sowohl der Kontrast zwischen Natur und Alltag als auch die strukturelle Beschaffenheit der Natur einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden leistet. Aspekte wie die wahrgenommene Natürlichkeit und die Abwesenheit von Zivilisationsreizen wirken besonders positiv. Es zeigt sich, dass je nach Naturfläche unterschiedliche Gedanken ausgelöst werden. Die Ergebnisse sind für Entscheidungsprozesse über die Bewirtschaftung urbaner Flächen von zentraler Bedeutung. Sie können bei der Erstellung von Richtlinien zur Planung von urbanem Raum einen wichtigen Beitrag zur gesundheitsfördernden Umweltgestaltung leisten.