Im Rahmen wald- und forstgeschichtlicher Arbeiten wird auch den Auswirkungen der Waldentwicklung auf das Habitatsangebot für Tiere und Pflanzen nachgegangen. Diese Frage interessiert heute angesichts der großen Bedeutung der Biodiversität immer mehr. Sie kann nur beantwortet werden, wenn möglichst kleinräumig aufgelöste Angaben darüber vorliegen, wie sich der Wald entwickelt hat. Die Waldwirtschaftspläne, die vom Forstdienst erstellt werden, enthalten eine Fülle an Informationen, die ich im Rahmen meiner Dissertation am Beispiel der Einrichtungsoperate über das Zürcher Unter- und Weinland auswertete. In diesem Artikel soll dargestellt werden, welche Informationen zur Waldentwicklung diesen Plänen entnommen werden können, und wie diese quellenkritisch zu interpretieren sind. In einem ersten Kapitel wird auf die Funktion der Wald- und Forstgeschichte eingegangen und dabei die Notwendigkeit eines quellenkritischen Ansatzes unterstrichen. Nach der Darstellung von Untersuchungsgebiet und Quellen (Kapitel 2) werden Ergebnisse zur Waldtypenentwicklung (Kapitel 3) und zur Entwicklung der Nebennutzungen (Kapitel 4) vorgestellt. Den Abschluß bildet der Versuch einer Periodisierung der Waldnutzung im Untersuchungsgebiet (Kapitel 5).