Die Folgen des Lärchenwicklerfraßes in den Jahren 1972 bis 1974 im Oberengadin werden untersucht. Ein Lärchensterben, etwa ein Prozent des stehenden Vorrates umfassend, war weniger durch sein Ausmaß als durch die Störung der Bewirtschaftung bedeutsam. Der Zuwachsverlust an der Lärche ist vernachlässigbar. Schwerwiegender ist die Beschädigung und die lokale Vernichtung der Arven im Nebenbestand.
Von Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Lärchenwickler wird abgeraten, da diese die Wahrscheinlichkeit von Lärchensterben noch erhöhen könnten. Statt dessen werden waldbauliche Maßnahmen empfohlen wie Verringerung des Lärchenanteiles und räumliche Trennung von Lärchen und Arven. Es wird vermutet, daß der Kahlfraß der Lärche zu einer Beschleunigung des Nährstoffkreislaufes im subalpinen Lärchen-Arvenwald führt.

The consequences of defoliation of larch and cembran pine from 1972 to 1974 are analyzed. The subsequent larch mortality, comprising approximately one per cent of the volume, was more important by its disruption of forest management than by its extent. Increment loss in larch was negligible, but damage or destruction of undergrowth cembran pine was much more serious.
Control measures against the larch bud moth are not recommended, they might increase the danger of subsequent larch mortality. Instead, silvicultural measures such as the reduction of the proportion of larch trees or the spatial separation of larch and cembran pine are advised. lt is suggested that defoliation of the larch accelerates nutrient cycling in the subalpine larch-cembran pine forest.