Meier, F., Engesser, R., Forster, B., Jansen, E., & Odermatt, O. (1995). Forstschutz-Überblick 1994. PBMD-Bulletin: Vol. April 1995. Birmensdorf: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.
Der Winter 1993/94 zählt zu den wärmsten des Jahrhunderts und der Sommer 1994 zu den wärmsten der letzten 240 Jahre. Genügende bis ergiebige Niederschläge in der Vegetationsperiode 1993 und in der ersten Jahreshälfte 1994 bewirkten vermutlich eine gewisse Erholung der in den Vorjahren durch Trockenheit geschwächten Waldbäume. Juni und Juli waren in weiten Teilen der Schweiz zu trocken, gesamthaft gesehen brachte der Sommer jedoch durchschnittliche Niederschläge. Die Menge der von der Borkenkäferart Buchdrucker verursachten Zwangsnutzungen war 1994 erstmals seit 1990 wieder rückläufig. Sie betrug jedoch mit rund 300'000m3 oder 10% einer sonst üblichen Nadelholz-Jahresnutzung immerhin noch zwei Drittel der Vorjahresmenge. Der Feuerbrand, eine für die Kernobstproduktion gefährliche Bakterienkrankheit, trat 1994 in der Schweiz erstmals nicht nur als Einzelherd, sondern auf einer Fläche von 4km2 auf. Ueber die Waldgehölze Mehlbeere, Vogel- und Eisbeere, Weissdorn sowie über Wildobst kann diese meldepflichtige Krankheit ebenfalls weiterverbreitet werden. Das in der Folge der trockenen Vegetationsperioden 1989-1992 verstärkte Auftreten von Pilzerkrankungen, welche durch Trockenheit geschwächte Bäume befallen, ist 1994 tendenziell zurückgegangen. Die Nachwirkungen der Trockenheit werden hingegen noch lange festzustellen sein. Die Schleimflusskrankheit der Buche ist noch immer in jedem zweiten Schweizer Forstkreis zu finden und auch der Ulmenwelke fallen unvermindert zahlreiche Ulmen zum Opfer. Die Bestände von Hirsch, Reh und Gemse sind in den letzten Jahren in der Schweiz gesamthaft gesehen ungefähr konstant geblieben. Allerdings bestehen erhebliche regionale Unterschiede bei den Wild-Bestandesgrössen.