1959 nahm Professor Kurt die Ökophysiologie ins Forschungsprogramm der Eidgenössischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen (EAFV) auf und ermöglichte damit die Einrichtung eines Labors zur Messung des Gasstoffwechsels von Forstpflanzen an dieser Forschungsanstalt. Die Photosynthese (Kohlensäureassimilation) ist einerseits der grundlegende Prozess der pflanzlichen Stoffproduktion (bei Bäumen: des Holzzuwachses) andererseits aber auch die Energiequelle für energiezehrende Stoffwechselvorgänge, weil bei der Veratmung von zum Beispiel assimilierten Kohlehydraten Energie (Kalorien) frei wird.
Die Photosynthese reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen der verschiedensten Umwelteinflüsse und lässt sich daher auch als empfindlicher Indikator von Immissionen verwenden. Zufolge der drohenden Gefährdung stadtnaher Erholungswälder durch Luftverunreinigungen aus wachsenden Agglomerationen lag es daher nahe, das Gaswechsel-Labor in den Dienst der Immissionsphysiologie zu stellen. Für die Erhaltung gesunder und schöner Erholungswälder in Ballungsgebieten der Bevölkerung ist es von erstrangiger Bedeutung, schädliche Immissionseinflüsse schon lange vor dem Auftreten sichtbarer Symptome (absterbende Nadeln, vorzeitiger Blattfall usw.) zu erkennen. Treten sichtbare Schädigungssymptome auf, so sind die befallenen Bäume oft nicht mehr zu retten. Daher ist die Erfassung «unsichtbarer» Schädigungen durch zum Beispiel Assimilationsmessungen von eminenter praktischer Bedeutung auch für die schweizerische Forstpraxis.