Die Natur stellt der Bevölkerung eine Vielzahl von Umweltgütern zur Verfügung. Oft sind diese Güter durch Nichtausschliessbarkeit und Nichtrivalität gekennzeichnet. Die monetäre Bewertung kann in diesem Fall nicht durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage über Marktpreise erfolgen. Es müssen andere ökonomische Bewertungsverfahren angewendet werden, die jedoch vielfältigen Herausforderungen gegenüber stehen. Dennoch wurden in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht, um verschiedene Fehlerquellen und Verzerrungen bei der Bewertung zu vermeiden. Standards für Terminologie, Datengrundlagen, Methoden und Berichterstattung würden die Anerkennung der Bewertungsmethoden erhöhen und die Einsatzmöglichkeiten bei der Interessenabwägung im Umweltbereich erweitern. Aber nicht immer ist eine Bewertung in Geldeinheiten möglich oder sinnvoll. Die Eignung der verschiedenen Bewertungsansätze hängt entscheidend vom Kontext ab. Neben individuellen Werten können auch gemeinsame Werte oder Eigenwerte der Natur bestimmt werden. Partizipative Prozesse im Rahmen von Erörterungs- oder Entscheidungsverfahren können dazu beitragen, den Informationsstand der Beteiligten zu erhöhen, das Verständnis der Zusammenhänge zu verbessern und so die Bildung von Präferenzen bezüglich der Bereitstellung von Umweltgütern zu fördern. Auf deren Grundlage können dann ökonomische und nicht-ökonomische Kriterien für die Entscheidungsfindung genutzt werden.