Wildbachgerinne und Gebirgsflüsse sind durch eine starke räumliche und zeitliche Variabilität der hydrologischen und hydraulischen Prozesse sowie des Geschiebetransportes charakterisiert. Die praktische direkte Messung des Geschiebetransportes ist wegen der bei größeren Abflüssen auftretenden Kräfte schwierig bis unmöglich. Daher werden in jüngerer Zeit vermehrt indirekte Methoden zur Messung des Geschiebetransportes angewendet, insbesondere akustische Methoden. Zur Berechnung der Geschiebetransportkapazität kommen grundsätzlich ähnliche Methoden zur Anwendung wie in flacheren Kiesbettflüssen, allerdings müssen modifizierte Ansätze zur Bestimmung des Fließwiderstandes sowie der auf die Geschiebekörner wirkenden Sohlenschubspannungen angewendet werden. Für die Gefahrenbeurteilung und die dafür zu Grunde liegende Prozessbeurteilung kommen insbesondere für die steilen Wildbachgerinne zum Teil sehr unterschiedliche Methoden zur Anwendung. In den Wildbachgerinnen ist die Abschätzung des Sedimenteintrages in die bzw. der Geschiebeverfügbarkeit in den Gerinnen nach wie vor eine große Herausforderung. Numerische Simulationsmodelle für den Geschiebetransport kommen vor allem in den Gebirgsflüssen zum Einsatz. Eine Anwendung zweier Simulationsmodelle wird für ein Hochwasser in der Vispa im Kanton Wallis (Schweiz) vorgestellt.