Odermatt, O. (2018). Das Verbissprozent – eine Kontrollgrösse im Wildmanagement. Merkblatt für die Praxis: Vol. 62. Birmensdorf: Eidg. Forschungsanstalt WSL.
Wildhuftiere nutzen hauptsächlich im Winter junge Bäume als Nahrungsquelle. Der wiederholte Verbiss von Knospen, Nadeln und jungen Trieben schwächt die Verjüngung oder verhindert sie sogar. Das stellt unter Umständen die nachhaltige Erneuerung des Waldes mit standortsgemässen Baumarten in Frage. Wie stark die Tiere einen Wildlebensraum beeinträchtigen, lässt sich mit dem «Verbissprozent» messen. Das Verbissprozent ist der prozentuale Anteil der Jungbäume mit abgebissenen Pflanzenteilen. Ermittelt wird es für ganze Wildlebensräume und über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Eine gebräuchliche Form des Verbissprozentes ist der prozentuale Anteil der Bäume zwischen 10 und 130 cm Höhe, bei dem im Verlaufe eines Jahres der Terminaltrieb abgebissen wird.