Zappa, M., Liechti, K., Winstral, A. H., & Barben, M. (2019). Trockenheit in der Schweiz: Vergleich der Jahre 2003, 2015 und 2018. Wasser, Energie, Luft, 111(2), 95-100.
In den Jahren 2003, 2015 und 2018 haben sich ausserordentlich trockene Sommer ereignet. Dieser Beitrag vergleicht diese drei Trockenjahre, unter Einbezug von Modellergebnissen, aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Auswertungen zeigen, dass sich die Trockenheit im Osten des Landes jeweils früher ausprägte als im Westen. Auch die Entspannung der Lage setzte im Osten früher ein als im Westen. Durch ihre Gletscher blieben die regionalen Abflussanomalien im Wallis und im Engadin unter denjenigen der anderen Grossregionen des Landes. Sowohl 2003 (Juni und August) als auch 2015 (Juli) bestand ein starker Zusammenhang zwischen Schmelzraten in den hohen Lagen und dem Auftreten einer Hitzewelle. 2018 sorgte vor allem der trockene und warme April für eine starke Ausschöpfung der Wasserressourcen, welche dann ab Mitte Juli wegen erneutem Regendefizit weiter schrumpften. Sowohl 2003 als auch 2018 kumulierte sich zwischen April und September in den Regionen unterhalb von 1300 m ü. M. ein starkes Abflussdefizit. Dieses Defizit beeinträchtigte unter anderem die Quellschüttungen, die Ökologie der Flüsse, die Seepegelstände, die Landwirtschaft, die Trinkwasserversorgung, die Wasserkraft und die Schifffahrt. Die Früherkennung von kritischen Trockenperioden und die Erarbeitung weiterer Grundlagen sind essenziell, um besser auf kommende Trockenheiten vorbereitet zu sein.