Das Bundesgesetz betr. die eidg. Oberaufsicht über die Forstpolizei von 1902, welches den seit 1876 geltenden partiellen Schutz auf das ganze Land ausdehnte, schuf eine dauernde und weitgehende Ordnung zum Schutz des Waldes: Keine Verminderung des Waldareals. Den mit dem Besiedelungsdruck wachsenden Rodungstendenzen wurde durch Revision der Vollziehungsverordnung zum genannten Gesetz 1971 entgegengetreten. Art. 25ter verlangt nun für eine Rodungsbewilligung sowohl den Nachweis eines gewichtigen, das Interesse an der Walderhaltung überwiegenden Bedürfnisses (finanz. Interessen ausdrücklich ausgeschlossen) als auch die Standortgebundenheit des Werkes; Natur- und Heimatschutz ist dabei Rechnung zu tragen. Auch das Bundesgericht setzt sich für die Erhaltung unserer Wälder ein, hat es doch z. B. in BGE 101 Ib 313 festgehalten, daß bewaldete Grundstücke trotz Zuweisung zur Bauzone forstpolizeilich Waldareal bleiben. Hocherfreulich ist die neuere Tendenz, den Wald nicht in eine Forstzone zu pressen, sondern der Forstgesetzgebung anheimgestellt zu lassen. Auch der Entwurf zu einem Raumplanungsgesetz sieht vor, daß die Planungen so durchzuführen seien, daß insbesondere der Wald seine Aufgaben ungeschmälert erfüllen kann (Art. 3 lit. h). Den Planern, welche der Erhaltung der Landschaft und damit auch Schutz und Pflege des Waldes als sine qua non jeder Planung betrachten und die ihre Anliegen bei den Förstern bestens aufgehoben wußten, kommen in Anbetracht moderner Bewirtschaftungsmethoden, einseitiger Neuanpflanzung sowie weitgehender Erschließung mit Waldstraßen gelegentlich Zweifel. Damit werden nicht schnell vernarbende Wunden in die Landschaft geschlagen. Hier sollte von den Förstern einerseits und den Landschaftsschützern und Landesplanern anderseits, die ja beide öffentliche Interessen vertreten, gemeinsam darüber befunden werden, welche Anliegen überwiegen.