Bei der photogrammetrischen Bestandeskartierung kann unter Zuhilfenahme der Arbeitsmethoden der Datenverarbeitung die Reinzeichnung der Karte und die Flächenberechnung von Rechenautomaten ausgeführt werden. Das Kartierverfahren setzt eine Digitalisierung der Bestandesgrenzen und der übrigen Karteninformation voraus. Die Approximation des Liniennetzes durch eine Punktfolge und die automatische Registrierung der Punktkoordinaten erfolgt zusammen mit der Luftbildauswertung an einem Stereokartiergerät. Bei der Datenverarbeitung in einem Hochleistungscomputer werden zunächst die gemessenen Punktkoordinaten ins Koordinatennetz der Landesvermessung transformiert, anschliessend erfolgt die Kartierung der Bestandeskarte auf einem automatischen Zeichentisch und die Berechnung der Bestandesflächen.
Die Luftbildauswertung wird durch die Digitalisierung der Bestandesgrenzen kaum beeinträchtigt. Durch entsprechende Vorkehrungen im Rechenprogramm erübrigt es sich, eine Bestandesgrenze als geschlossene Linie zu digitalisieren. Bei der Datenverarbeitung wird das Umfahrungspolygon eines Bestandes selbständig rekonstruiert und die Daten der Flächenberechnung zugeführt. Damit entfällt das zweimalige Abfahren eines Linienzuges bei angrenzenden Beständen. Im Rechenprogramm ist ausserdem eine kartographische Ueberarbeitung vorgesehen, um eventuelle Zeichenungenauigkeiten bei Verzweigungen oder Einmündungen der Linienzüge zu korrigieren. Durch dieses Konzept für eine digitale Kartierung lässt sich die Erstellung von Bestandeskarten erheblich rationalisieren.