In Beständen mit Nadelverrötungen des Juras, des Alpenrandes und der Alpen (Landschaftstypen nach der Bodeneignungskarte) wurden zur standortskundlichen Charakterisierung bodenkundliche Erhebungen durchgeführt. Aus dem Vergleich und der gesamtschweizerischen Wertung der einzelnen Aufnahmen können Unterschiede aufgedeckt werden, die sich allenfalls zur Erklärung von möglichen Ursachen der Schäden beiziehen lassen.
Die Gründigkeit der aufgenommenen Standorte reicht von sehr flach (10-30 cm) bis tief (90-120 cm) mit jeweils sehr unterschiedlichen Skelettanteilen (Abb. 2a). Die meisten Flächen sind reliefbedingt genügend gut drainiert (Hanglagen), so dass kaum Hinweise auf Vernässung im Bereich des Wurzelraumes gefunden wurden (Abb. 2b). Die pH-Werte des Oberbodens lassen sich gut in die Klassen der dazugehörigen Einheit einordnen und decken den Bereich von neutral bis extrem sauer ab (Abb. 3). Wasser- und Nährstoffspeichervermögen weisen im Jura eher auf mässige bis geringe Verhältnisse hin, nehmen am Alpenrand einen breiten Raum ein (im Nährstoffspeichervermögen allerdings nur bis mässig) und umfassen in den Alpen mittlere bis sehr geringe Bedingungen (Abbildung 1).
Aufgrund der durchgeführten bodenkundlichen Erhebungen lässt sich ableiten, dass das Auftreten der beobachteten Schäden nicht von einzelnen integrierenden Bodeneigenschaften (Wasser- und Nährstoffspeichervermögen), noch von einzelnen Bodenbildungsfaktoren (z.B. Relief, Ausgangsmaterial, Vegetation, Bodenwasser) oder von Ordnungsgrössen (Humusform und Bodentyp), abhängig ist.
Hinweise auf eindeutige aussergewöhnliche Störungen, beispielsweise bezüglich Nährstoffumsetzungsvermögen, sind nicht festgestellt worden.
Zwischen vergleichbaren Flächen mit und ohne Schäden konnten weder im Humuskompartiment noch in den mineralischen Bodenhorizonten (Haupt- und Nebenwurzelraum) offensichtliche Unterschiede aufgenommen werden.