Die Richtlinien 1961 für den permanenten Stützverbau fassen die 1955 provisorisch erlassenen Richtlinien sowie deren 1956 und 1959 herausgegebene Ergänzungen zusammen. Sie berücksichtigen alle in der Zwischenzeit gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse und behandeln in erster Linie die von der Natur an eine Verbauung und an die einzelnen Werke gestellten Anforderungen. Um die konstruktiven Möglichkeiten und ihre weitere Entwicklung nicht zu behindern, bleiben Fragen der Konstruktion und der Normierung weitgehend den Konstrukteuren von Verbauungswerken überlassen.
Der Kürze zuliebe wird im allgemeinen auf eine Ableitung und eingehende Begründung der geforderten Maßnahmen verzichtet. Diesbezüglich wird auf die einschlägige Literatur und im besondern auf den Kommentar zu den Richtlinien, der in ähnlicher Form wie der Kommentar 1956 erscheinen wird, hingewiesen. Der erste Teil der Richtlinien wendet sich vorwiegend an die Verfasser von Verbauungsprojekten, während der zweite und dritte Teil den Konstrukteuren als Grundlage dient. Diese Teile sind daher für sich möglichst geschlossen und unabhängig gestaltet worden.
Die Richtlinien haben in erster Linie Gültigkeit für gegliederte Werke, also für aus verschiedenen selbständigen Konstruktionselementen zusammengesetzte Werke. Für massive Werke sind sie sinngemäß zu interpretieren.
Die Anwendung der Richtlinien ist für alle durch die Schweiz. Eidgenossenschaft zu subventionierenden Verbauungsprojekte verbindlich. Abweichungen sind nur im ausdrücklichen Einverständnis mit der Inspektion für Forstwesen im Sinn von Versuchen gestattet.
Die Richtlinien wurden durch das Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (i. bes. Dr. M. de Quervain und Ing. B. Salm) unter Mitwirkung von Prof. Dr. R. Haefeli, Dozent für Schneemechanik und Lawinenverbauung an der ETH, Zürich, ausgearbeitet. Die Eidg. Materialprüfungs- und Versuchsanstalt sowie die Versuchsanstalt für Wasserbau und Erdbau der ETH, haben in zuvorkommender Weise bei der Abklärung einzelner Spezialfragen mitgewirkt. Ferner sind den Bearbeitern durch kantonale Forstdienste, durch Vertreter der Verbauungspraxis und durch Konstruktionsfirmen, die sich mit dem Verbauungsproblem befassen, wertvolle Hinweise gegeben worden. Ihnen allen sei bestens gedankt.