Beobachtungen zum Geschiebetransport in Laborversuchen zeigen grundsätzlich ein ähnliches Verhalten bei flacheren und steileren Gefällen (Rickenmann 1990; 2001). Betrachtet man den Geschiebetransport in Gebirgsflüssen und in Wildbächen, so führen bei den steilen Gerinnen vor allem zwei Aspekte häufig zu vergleichsweise geringeren Transportraten: Beschränkte Sedimentverfügbarkeit und hohe Formverluste beim Fliesswiderstand wegen der unregelmässigen Gerinneformen. Der Vergleich von Geschiebetransportformeln, die meist auf Laborversuchen basieren, mit Messungen in der Natur ergibt grundsätzlich eine nur mässig gute Übereinstimmung (Gomez & Church 1989). Bei Gefällen steiler als etwa 20% können die Geschiebetransportraten stark ansteigen und ähnlich hohe Sediment-Konzentrationen wie bei Murgängen erreicht werden (Smart & Jäggi 1983; Takahashi 1991; Tognacca 1999).