Niederschlagsmessungen neigen dazu, den Schneefall zu unterschätzen, was als «Undercatch» bezeichnet wird. Dieser Effekt tritt auf, weil Messinstrumente das Windfeld verändern, und so nicht ausreichend Schneeflocken in das Messgerät gelangen. Aufgrund dieses Undercatch-Effekts kann die Messung des Schneefalls um etwa 40 Prozent zu niedrig ausfallen. Bei gegitterten Produkten wie etwa RhiresD kommt hinzu, dass es in höheren Lagen wenig Messgeräte gibt. In der Schweiz sind jedoch etwa 450 tägliche Schneehöhenbeobachtungen und -messungen mit Fokus auf hochgelegene Regionen verfügbar. Dieser Datensatz wurde verwendet, um den festen Niederschlagsanteil des weit verbreiteten Schweizer Niederschlagsgitters RhiresD zu korrigieren. Der feste Niederschlagsanteil von RhiresD wurde basierend auf stündlichen Lufttemperaturdaten bestimmt. Dazu wurden COSMO-Reanalysedaten genutzt, um tägliche Gitter von Niederschlags- und Lufttemperaturbeobachtungen in Stundenwerte umzurechnen. Dies begrenzte den Analysezeitraum auf sieben Jahre von September 2015 bis August 2022. Der Festniederschlag wurde zudem mit einem parametrischen Schneemodell ermittelt, das auf den Schneehöhenbeobachtungen basiert. Beide Datensätze wurden anschliessend kombiniert mit einer Datenassimilationsmethode namens Optimale Interpolation. Tagesgenaue Korrekturen für die vergangenen sieben Jahre, wie auch Statistiken für klimatologische Anwendungen konnten ermittelt und überprüft werden. Mit diesen Korrekturen kann insbesondere in hohen Lagen eine Verbesserung der Schneemengenschätzung erzielt werden.