Kurz nach seiner Gründung begann im Schweizerischen Nationalpark sowohl die vegetationskundliche Überwachung wie auch die jährliche Erhebung der Huftierbestände. Wir sind deshalb in der glücklichen Lage, beobachtete Entwicklungen in der Vegetation mit der Populationsentwicklung von Huftieren in Zusammenhang zu bringen. Die Auswertung der Daten von subalpinen Dauerbeobachtungsflächen zeigte, dass dramatische Veränderungen der Vegetation ab den dreissiger Jahren erfolgten, parallel zum starken Anstieg der Rothirschbestände. Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der langfristigen Wirkung des Rothirsches auf Weiden und Wälder in der subalpinen Stufe des Parks. Wir untersuchten die räumliche Struktur der Vegetation auf Weiden, die Entwicklung der botanischen Artenvielfalt auf intensiv genutzten Weideflächen und im Wald, die Verjüngungsdynamik von Bergföhre und Arve, die Sukzession von verschiedenen Weiderasenstadien zum Wald und in Waldbeständen sowie die Wiederbewaldung von Weiden.