Unwetterschäden in der Schweiz im Jahre 1999
Das Unwettergeschehen in der Schweiz im Jahre 1999 wurde hauptsächlich durch die beiden Hochwasser im Mai an Auffahrt und Pfingsten geprägt. Rund 580 Millionen Franken bzw. 84% der gesamten Schadensumme von schätzungsweise 680 bis 695 Millionen Franken entfielen dabei auf die besagten Unwetter. Einen Überblick über die während der Mai-Hochwasser entstandenen Schäden vermittelt Bild 1. Von massiven Überschwemmungen betroffen waren beinahe alle Voralpenseen sowie deren Zu- und vor allem Ausflüsse. Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden die Kantone Bern, Aargau und Zürich sowie die Ostschweizer Kantone St. Gallen und Thurgau. Die Hauptschadenzentren lagen dabei im unteren Thuner Seebecken, in der Stadt Bern, entlang dem Bodensee- und speziell dem Unterseeufer, im St. Galler Rheintal sowie im Fricktal. Analog zur ersten Karte stellt Bild 2 die Unwetterschäden des gesamten Jahres dar. Neben den Vorfällen im Mai fielen 1999 das Hochwasser (Tauflut) vom 20. bis zum 22. Februar, welches vor allem in den Kantonen Aargau und Baselland beträchtliche Schäden anrichtete, sowie einige heftige Sommergewitter in den Monaten Juni, Juli und August in
Gewicht.
1999 stellt ein schadenreiches «Unwetterjahr» dar. Es handelt sich dabei um das drittschwerste seit 1972 - grössere Unwetterschäden weisen nur die Jahre 1987 und 1993 auf. Die Schadenkosten von 1978 in der Höhe von 525 Millionen Franken liegen zudem in der gleichen Grössenordnung wie jene von 1999, auch wenn die Teuerung in diesen Zahlen nicht berücksichtigt ist. Das finanzielle Schadenausmass ist 1999 somit zwar als selten, aber nicht als aussergewöhnlich zu klassieren. Mit Schadenkosten mindestens vergleichbaren Ausmasses muss in der Schweiz alle paar Jahre gerechnet werden.
Die diversen Unwetterereignisse forderten 1999 in der Schweiz 25 Todesopfer. Dies ist verglichen mit vorhergehenden Jahren eine sehr hohe Zahl, welche insbesondere auf Grund des traurigen Unglücks am 27. Juli im Saxettal zustande kam, als eine Gruppe Abenteuersportler von einem Hochwasser überrascht wurde und dabei 21 von ihnen in den Tod gerissen wurden.
In der Einleitung wird kurz die Methodik der Schadenerfassung erläutert. Der zweite Teil des Berichts befasst sich mit statistischen Angaben über Ausmass, Ursachen und Verteilung der Unwetterschäden. Drei Tabellen und zwei Karten orientieren über die Schadensituation des Jahres 1999. Der dritte Teil enthält einen chronologischen Jahresrückblick. Fünf Abbildungen illustrieren ausserdem die Situation in den betroffenen Gebieten.