Hegg, C., Fraefel, M., Frick, E., Schmid, F., & Badoux, A. (2003). Unwetterschäden in der Schweiz im Jahre 2002. Wasser, Energie, Luft, 95(3-4), 63-70.
Das Unwettergeschehen 2002 war geprägt von den Ereignissen im November, als aussergewöhnlich starke Niederschläge in der Schweiz für enorme Schäden sorgten. Vor allem in den Kantonen Graubünden und Tessin waren zahlreiche Gemeinden von Murgängen, Erdrutschen und Überschwemmungen betroffen. In der ganzen Schweiz entstanden während dieser Niederschlagsperiode Schäden von rund 190 Millionen Franken, was mehr als der Hälfte der gesamten Jahresschadensumme von rund 350 Millionen Franken entspricht. Neben vielen kleineren und mittleren Schadenereignissen kam es im Mai, im Juli und im August/September zu grösseren Schäden. Anfang Mai führten grosse Regenmengen zu Überschwemmungen, Murgängen und Rutschungen hauptsächlich in den Kantonen Uri und Tessin. Heftige Niederschläge Mitte Juli lösten vor allem im Napfgebiet, aber auch in anderen bernischen und luzernischen Regionen Erdrutsche und Überschwemmungen aus. Ende August/Anfang September war die Nordostschweiz von starken Gewittern betroffen. Während die Region St. Gallen vor allem von Überschwemmungen heimgesucht wurde, ereigneten sich im Kanton Appenzell unzählige Erdrutsche. In Lutzenberg verschüttete ein Hangrutsch ein Wohnhaus, wodurch die drei Bewohner ums Leben kamen. Eine weitere Person verlor im November bei einem Felssturz in Eisten VS ihr Leben. Das Jahr 2002 muss insgesamt als schadenreich beurteilt werden. Die mittlere Schadensumme in der Beobachtungsperiode 1972-2002 belief sich - unter Berücksichtigung der Teuerung - auf ca. 280 Millionen Franken. Neu werden ab 2002 neben Schäden aufgrund von Wasser- und Erdbewegungen auch Sturzprozesse (Steinschlag, Felssturz) in die Schadendatenbank aufgenommen. Mit Kosten von 3 bis 4 Millionen Franken, die 2002 durch Felsbewegungen verursacht wurden, fiel ca. 1% der gesamten Schadensumme in diese Kategorie. In der Einleitung wird kurz die Methodik der Schadenerfassung erläutert. Der zweite Teil des Berichts befasst sich mit statistischen Angaben über Ausmass, Ursachen und Verteilung der Unwetterschäden. Zwei Tabellen und eine Karte sowie mehrere grafische Darstellungen orientieren über die Schadensituation des Jahres 2002. Der dritte Teil enthält den chronologischen Jahresrückblick. Vier Fotos illustrieren ausserdem die Situation in den betroffenen Gebieten.