Unwetterschäden in der Schweiz im Jahre 2000
Im Jahre 2000 wurde das Unwettergeschehen in der Schweiz vor allem durch das Hochwasser im Wallis und im Tessin vom 14./15. Oktober geprägt. Mit rund 670 Millionen Franken bzw. 92% der gesamten Schadensumme von schätzungsweise 725 bis 730 Millionen Franken und 16 von insgesamt 20 Todesopfern war dieses Ereignis mit Abstand das folgenschwerste. Einen Überblick über die beim Hochwasser vom 14./15. Oktober entstandenen Schäden vermittelt Bild 1. Am schwersten von diesem Ereignis betroffen wurde der Kanton Wallis, wo Schäden in der Höhe von ca. 470 Millionen Franken und 16 Todesopfer zu beklagen waren. Innerhalb des Kantons bildeten vor allem Gondo, Baltschieder und Stalden-Neubrück die wichtigsten Schadenschwerpunkte. Weiter wurden der Kanton Tessin, wo der Lago Maggiore auf einen seit 1868 nie mehr registrierten Pegelstand stieg und Schäden von ca. 170 Millionen Franken zu verzeichnen waren, sowie randlich die Kantone Waadt und Bern von diesem Ereignis betroffen. Analog zur ersten Karte stellt Bild 2 die Unwetterschäden des gesamten Jahres 2000 dar. Neben dem Oktober-Hochwasser fallen vor allem einige Sommergewitter und zwei durch lang andauernde Niederschläge verursachte Ereignisse im August und November ins Gewicht.
2000 stellt ein schadenreiches «Unwetterjahr» dar. Es handelt sich um das drittschwerste seit 1972, übertroffen von den Jahren 1987 und 1993, knapp gefolgt von den Jahren 1999 und 1978. Das finanzielle Schadenausmass des Jahres 2000 ist deshalb zwar als selten, nicht aber als aussergewöhnlich zu klassieren. Im Mittel betrug die jährliche durch Unwetter verursachte Schadensumme in der Beobachtungsperiode 1972-2000 ohne Berücksichtigung der Teuerung ungefähr 215 Millionen Franken.
Aussergewöhnlich hingegen war das Jahr 2000 in Bezug auf die hohe Zahl von 20 Todesopfern. Lässt man das Jahr 1999 ausser Acht, wo 21 der 25 Todesopfer beim Canyoning ums Leben kamen, muss man bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurückgehen, um ein Jahr zu finden, das eine ähnlich grosse Anzahl von Todesopfern aufweist.
In der Einleitung wird kurz die Methodik der Schadenerfassung erläutert. Der zweite Teil des Berichts befasst sich mit statistischen Angaben über Ausmass, Ursachen und Verteilung der Unwetterschäden. Drei Tabellen und zwei Karten orientieren über die Schadensituation des Jahres 2000. Der dritte Teil enthält einen chronologischen Jahresrückblick. Fünf Abbildungen illustrieren ausserdem die Situation in den betroffenen Gebieten.