Unwetterschäden in der Schweiz im Jahre 2006
Das Jahr 2006 kann mit Unwetterschäden von rund 75 Millionen Franken als schadenarm bezeichnet werden, denn die durchschnittliche Schadenssumme der Jahre 1972 bis 2005 beträgt teuerungsbereinigt etwa 350 Millionen Franken. Die Jahre 1985 und 2003 wiesen ebenfalls rund 75 Millionen Franken Schadenskosten auf und sind daher mit dem letzten Jahr vergleichbar. Noch kleinere Schadenssummen gab es seit 1972 in insgesamt elf Jahren. Neben den vergleichsweise tiefen finanziellen Schäden kam es im Jahr 2006 jedoch zu sechs Todesfällen.
Nach den starken Schneefällen Anfang März führten Tauwetter und Regenfälle zu Überschwemmungen im Jura und im Mittelland. Grössere Schäden verursachte allerdings der lang anhaltende Regen vom 9./10. April, welcher hauptsächlich die Kantone Bern, Zürich, Freiburg, Jura und Basellandschaft betraf. Ausserdem ertrank dabei ein Mädchen in einem Hochwasser führenden Bach in Oberhallau SH. Ende Mai stürzten in Gurtnellen UR gewaltige Felsmassen auf die Autobahn A2 und töteten zwei Personen. Die Sprengung der Felsen zur Sicherung der Verkehrsachse machte den Hauptanteil der hohen finanziellen Schäden aus. In den Monaten Juni und Juli kam es zu einigen schadenverursachenden Gewittern und einem weiteren Todesfall, als in Samedan GR eine Person von einer Schlammlawine erfasst wurde. Ausserdem ereignete sich Ende Juli ein Murgang oberhalb von Martigny VS, wodurch ein Zug entgleiste und grosser Sachschaden entstand. Im August wurde eine Frau in ihrem Wagen von einer herunterstürzenden Felsplatte in Duvin GR tödlich getroffen. Dauerregen Mitte September führte zum schadenreichsten Unwetterereignis des Jahres. Vor allem in Schänis SG, aber auch in anderen Landesteilen, kam es zu Überflutungs- und Rutschungsschäden. Anfang Oktober waren hauptsächlich die Kantone Graubünden und Tessin von intensiven Niederschlägen betroffen. Dabei kam eine Autolenkerin in Biasca TI in einem Murgang ums Leben.
Der Monat Juli hatte mit knapp 20 Millionen Franken die höchsten finanziellen Schäden zu verzeichnen - gefolgt von den Monaten September und Oktober mit etwa 13 bzw. 10 Millionen Franken.
In der Einleitung wird die Methodik der Schadenserfassung kurz erläutert. Der zweite Teil des Berichts enthält Angaben über Ausmass, Ursachen und Verteilung der Unwetterschäden. Zwei Tabellen und eine Karte sowie mehrere grafische Darstellungen veranschaulichen die Schadenssituation im Jahr 2006. Der dritte Teil enthält den chronologischen Jahresrückblick und Fotos, die ausgewählte Ereignisse aus dem Jahr 2006 illustrieren.