Das Schweizerische Nationalpark ist das «grösste Waldreservat der Schweiz». Die ursprüngliche Zielsetzung der natürlichen Entwicklung wurde bald ergänzt durch das Ziel, diese auch wissenschaftlich zu beobachten, eine Ergänzung, durch die Waldreservate eine noch grössere Bedeutung bekommen. Wälder und besonders Gebirgswälder werden im Allgemeinen als etwas Statisches wahrgenommen. Nur Beobachtungen in einem zeitlich genug grossen Abstand ermöglichen es, die Dynamik dieser Wälder festzustellen. Im Nationalpark setzte die waldwachstumskundliche Forschung bereits 1926 ein. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL (damals Forstliche Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen) legte fünf Versuchsflächen von je 0,25 Hektaren Grösse an, die sogenannten Burger-Flächen (Tab. 1). Ihren Namen haben diese ertragskundlichen Versuchsflächen daher, dass Burger 1950 als erster über sie publizierte (BURGER 1950). Es sind nicht die einzigen Versuchsflächen im Nationalpark: auch das Institut für Waldbau unter Prof. Leibundgut legte eine Reihe von Versuchsflächen im Park an, und es gibt viele vegetationskundliche Flächen. Im Jahr 1996 kam eine grössere Versuchsfläche der Langfristigen Waldkökosystemforschung dazu. Im Folgenden beschränken wir uns auf die Burger-Flächen.