Der vorliegende Beitrag stellt Beispiele von Forschungsarbeiten in Ingenieurbiologie aus der deutschen Schweiz in den vergangenen 20 Jahren vor. Neben einer kurzen Zusammenfassung der eigentlichen inhaltlichen Erkenntnisse, legt der Artikel besonderes Augenmerk auf die Vorgehensweisen bei den verschiedenen Arbeiten. Eine hervorstechende Besonderheit der ingenieurbiologischen Forschung ist die Feldarbeit: Schadensaufnahmen, Wurzelkartierungen, Ausreiss- und Bruchversuche. Zudem müssen die bei Feldversuchen ablaufenden Prozesse genau beobachtet und, oft qualitativ, beschrieben werden, damit die Modelle aus Bodenmechanik, Statik, Flussbau und Bodenkunde für die Ingenieurbiologie weiterentwickelt werden können. Die aufwendigen Einzelfallstudien erlauben nur einen relativ langsamen Erkenntnisfortschritt. Dennoch bleiben sie für die wissenschaftliche Arbeit in Ingenieurbiologie unerlässlich, da die beforschten Bauwerke offene Systeme darstellen, die in ständiger Wechselwirkung mit anderen Umweltsystemen stehen.