Der Wald leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität steiler Hänge. Durch die ausgeprägte Durchwurzelung in bewaldeten Gebieten wird die Scherfestigkeit der Böden verbessert. Die stabilisierende Wirkung hängt dabei sowohl von der Intensität der Durchwurzelung als auch von den Festigkeitseigenschaften der einzelnen Wurzeln ab (z.B. Reubens 2007). Nach grossflächigen Schadenereignissen durch Wind, Borkenkäfer oder auch Waldbrand üben die Wurzelsysteme der abgestorbenen Bäume zwar für eine gewisse Zeit noch eine verstärkende Wirkung auf den Boden aus. Dieser Effekt nimmt jedoch mit fortschreitender Zersetzung der Wurzeln im Boden nach und nach ab. Über den zeitlichen Verlauf der Wurzelwirkungen nach Waldschäden ist bisher noch wenig bekannt. Erste Untersuchungen zur Entwicklung der Zugfestigkeit von Wurzeln führten Ammann et al. (2009) durch. Im Rahmen einer Bachelorarbeit an der ZHAW (Marcandella 2010) wurden weitere Zugversuche an Wurzeln abgestorbener Bäume durchgeführt. Das Ziel dieser Arbeiten bestand darin, die Abnahme der Schutzwirkung von Baumwurzeln nach Waldschäden hinsichtlich flachgründiger Rutschungen und Oberflächenerosion zu beschreiben.