Wasserwege waren in alten Zeiten tragendes Element wirtschaftlichen und kulturellen Austausches und der kulturellen Entwicklung sowie des Verkehrs von Personen und Waren. Bedeutende Kulturen und Städte sind an Flüssen und Seen entstanden. Auch heute noch ist die Landschaft der Schweiz weitgehend durch Gewässer geprägt, durch Seen, Flüsse und Auen. Dort, wo diese Flüsse noch unverbaut und nicht in Kanäle verbannt sind, dort verbinden sich Wasser, Landschaft und Wald auf faszinierende Weise: In mancher Hinsicht sind die noch verbliebenen naturnahen Flussläufe in der Schweiz mit ihren oft märchenhaft wild und poetisch wirkenden Auenwäldem so eigenartige wie einzigartige Landschaften. Ein ungebändigter Fluss verändert und verlegt bei jedem Hochwasser seinen Lauf in der Talebene. Angeschwemmte Kies- und Sandbänke erzwingen neue Flussarme. Doch nach dem Rückgang der reissenden Flut erobert die Vegetation die kahlen Sand-, Kies- und Schotterflächen, zuerst mit einjährigen Pflanzen, dann auch mit Weidengebüschen. Ein Auenwald entsteht. Dieser ständige Wandel gehört zur Wesensart der Aue natürlicher Flüsse.