Ausgehend vom Sturm Vivian 1990 haben vielerorts Massenvermehrungen des Buchdruckers (lps typographus) zu zahlreichen Folgeschäden geführt. Da es unmöglich war, den Frischbefall überall rechtzeitig zu räumen, flammte die Diskussion auf, was mit solchen abgestorbenen Bäumen zu tun sei. Einerseits wurde gefordert, dass solches Totholz vermehrt im Bestand verbleiben sollte (Broggi, 1990; Albrecht, 1991), weil damit Lebensraum für viele totholzbewohnende Tierarten geschaffen werde. Zudem würden diese Bäume Entwicklungsmöglichkeiten für die natürlichen Feinde von Borkenkäfern bieten (Chretien, 1993) und über längere Zeit Stabilität und Schutz vor Erosion und Lawinen gewähren. Diese Auffassung steht häufig im Widerspruch zum Bestreben der Forstdienste und der Waldbesitzer, das Holz aus finanziellen, "phytosanitären" oder traditionellen Gründen zu nutzen.