Längerfristige Erfolge von Renaturierungsbemühungen auf alpinen Erosionsflächen sind bis heute grösstenteils ausgeblieben. Die Vernachlässigung von symbiotischen Beziehungen, insbesondere der Mykorrhizen der verwendeten Pflanzen, dürfte für die Misserfolge von zentraler Bedeutung sein. Die Pilze übernehmen in dieser Gemeinschaft unter anderem die Wasser- und Nährstoffversorgung ihrer Wirtspflanzen. Zudem sind sie massgeblich an der Entwicklung des Bodens und der Wiederherstellung eines funktionstüchtigen Keimbeetes beteiligt. Da die spontane Mykorrhizierung an stark gestörten Standorten nicht mehr garantiert ist, müssen die relevanten Pilzarten den verwendeten Pflanzen beigegeben werden. Aufgrund ihrer lebenswichtigen Funktionen im Zusammenhang mit dem Etablieren von Pflanzen auf extremen Standorten sollten Mykorrhizapilze in den Renaturierungskonzepten unbedingt berücksichtigt werden.