Informationsmanagement ungenügend Die Forstwirtschaft in der Schweiz steckt in einer wirtschaftlichen Krise. In der gegenwärtigen Form und Grösse können die Mehrzahl der Schweizer Forstbetriebe kaum überleben. Gleichzeitig stellt Holz als erneuerbarer CO2-neutraler Rohstoff eine wertvolle und künftig mit Sicherheit wieder zunehmende gefragte natürliche, vielfältig nutzbare Ressource dar. Das Wertschöpfungspotential der einheimischen Hölzer ist gerade deshalb vermehrt zu nutzen. Um die aktuelle Krise zu überwinden stehen zwei wichtige Ansatzpunkte im Vordergrund. Zum einen sind die Organisationsstrukturen zu verbessern (geeignete Zusammenarbeitsformen, bessere produktbezogene Prozesse usw.), zum anderen durch gezielten Einsatz moderner Technologien – vor allem der Informationstechnologie – die Abläufe bei der Holzproduktion zu optimieren.
Das ungenügende Informationsmanagement zeigt sich an verschiedenen Stellen, so zum Beispiel an der Schnittstelle Wald-Holzverarbeitung. An der Waldstrasse, wo der geerntete Baum zur Weiterverarbeitung in die Sägerei gebracht wird, bestehen Informationsprobleme zwischen Angebots- und Nachfrageseite. Der Säger möchte möglichst Holz nach seinen Bedürfnissen, zur gewünschten Zeit am gewünschten Ort bereitgestellt haben. Hierzu muss der Forstbetriebsleiter informiert sein, welche Hölzer in welcher Menge, Dimension und Qualität zu welchem Preis wo gerade nachgefragt werde, und er muss wisse, wie sein «Lager Wald» aussieht. Rasches Bereitstellen des richtigen Holzes zur richtigen Zeit am richtigen Ort verkürzt Lagerzeiten, verringert Qualitätseinbussen, fördert die Kundenorientierung und nützt den Rohstoff besser aus.