Der Weihnachtsmann legt nicht nur freudige «Bescherungen» unter den Baum. Die Wettergötter können kurzerhand auch eine üble «Bescherung» mit den Bäumen anrichten. Dies haben wir am Stephanstag des vergangenen Jahres in ganz Mitteleuropa erfahren. Der Orkan «Lothar» brauste, mehrere Breschenzüge schlagend mit Böenspitzen bis zu 240 km/h quer über das Mittelland. Mit dem Grün des Frühlings werden die verbliebenen Verwüstungen im Wald lieblich kaschiert. Der aufmerksame Beobachter stellt aber die Veränderung in sturmgezeichneten Beständen fest. Die letzten aktuellen Hochrechnungen des BUWAL vom 6. März 2000 beziffern die Sturmholzmenge in der Schweiz mit 12.3 Millionen Kubikmeter, davon sind 82 Prozent Nadelholz. Das Schadenvolumen entsprich im Durchschnitt einer 2.7-fachen Normalnutzung. Regional variieren diese Angaben stark und liegen für die Hauptschadengebiete bei einer 3- bis 6-fachen, für Nidwalden bei einer 10-fachen Jahresnutzung. Das Sturmholzvolumen entspricht etwa 3 Prozent des schweizerischen Holzvorrats. Noch liegen damit die schweizerischen Vorräte mit mehr als 340 m3/ha deutlich über jenen unsere Nachbarländer, z.B. Deutschland mit 271 m3/ha, Österreich mit 285 m3/ha, und wohl auch über einem nachhaltigen Stehendvorrat. Darauf weist auch ein Ergebnis des Landesforstinventars (LFI) hin: der Schweizer Wald weist nämlich nur gut die Hälfte der nachhaltig notwendigen Verjüngungsfläche auf. Wie hoch der Stehendvorrat in einem nachhaltig aufgebauten Schweizer Wald wäre, müsste detailliert abgeklärt werden. Sicher ist jedoch, dass er auch nach dem Orkan immer noch deutlich zu hoch ist.