Die Anwendung von Dünger und synthetischen Hilfsstoffen im Rahmen von Lebendverbau-Massnahmen ist in verschiedener Hinsicht problematisch. Häufig wird auf Kosten des Wurzelwachstums nur die oberirdische Biomasse gefördert. Durch den Düngereintrag wird zudem die natürliche Bodenflora und -fauna stark verändert und eine standortsfremde Vegetation gefördert. Das Einwandern angepasster Arten aus intakten Nachbargebieten wird dadurch behindert. Entsprechend bleibt die Lebendverbau-Zone eine künstliche Insel, statt dass sie sich möglichst schnell in Einklang mit den örtlichen Gegebenheiten entwickelt und in die natürliche Sukzession eingebunden wird. Die Verwendung geeigneter Mykorrhizapilze ist eine elegante Lösung, um diese Probleme zu umgehen und von Beginn an naturnahe und offene Bedingungen zu schaffen. Die hier vorgestellten Resultate aus Laborversuchen zeigen, dass die Zugabe entsprechender Mykorrhizapilze das Wurzelwachstum ihrer Wirtspflanzen signifikant erhöht. Bodenproben mit mykorrhizierten Weisserlen wiesen zudem nach fünfmonatiger Wachstumsphase eine ebenfalls signifikant höhere Bodenaggregat-Stabilität auf als solche mit nicht mykorrhizierten Pflanzen. Am erfolgversprechendsten für Feldversuche sind Pflanze-Pilz-Kombinationen, welche möglichst gut an das zu stabilisierende Bodenmaterial angepasst sind und zusätzlich eine hohe Artspezifität aufweisen.