Der Prozess Murgang wird in der Schweiz erst seit jüngerer Zeit wissenschaftlich eingehend untersucht. Ausgangspunkt dazu bildeten die Unwetter 1987, welche die Bedeutung dieses gefährlichen Prozesses deutlich vor Augen führten. Beobachtungen und Messungen an ablaufenden Murgängen sind unabdingbare Voraussetzung, um genauere Kenntnisse für das Prozessverständnis zu erhalten. Diese Kenntnisse bilden ihrerseits wiederum die Grundlage für die Gefahrenbeurteilung von Murgängen und für die Planung von Schutzmassnahmen. In diesem Artikel beschreiben wir die drei seit einigen Jahren in Betrieb stehenden Murgangbeobachtungsstationen der WSL in der Schweiz: Dorfbach Randa/VS, Schipfenbach Silenen/UR und Illgraben Leuk-Susten/VS. Zusätzlich präsentieren wir die Messdaten des Jahres 2000 der Murgangereignisse im Illgraben. Die Resultate bestätigen die Komplexität und Vielfältigkeit dieses Prozesses. Sie liefern jedoch auch hilfreiche Datensätze zur Verbesserung von Simulationsprogrammen.