Die Forstschutzaufwendungen sind in der Schweiz, verglichen mit jenen in Nordamerika oder in Nordosteuropa, gering. Viele klassische Forstschädlinge wie die Nonne (Lymantria monacha) oder der Große Braune Rüsselkäfer (Hylobius abietis) führten bisher nicht zu Forstschutzproblemen ganzer Regionen. Forstliche Schadorganismen finden in der Regel keine besonders guten Entwicklungsbedingungen vor, weil viele Standortfaktoren wie die Bodenbeschaffenheit, die Geländeverhältnisse, die Höhe über Meer, die Exposition oder die Witterung sich in der Schweiz auf kleinem Raum oft stark ändern. In den tieferen Lagen herrschen überdies Mischbestände vor, und der Anbau von eingeführten Nadelbaumarten ist mit weit unter 1% bezogen auf die Gesamtstammzahl praktisch ohne Bedeutung. Das Kahlschlagverbot hat sicherlich auch dazu beigetragen, das Auftreten von Kulturschädlingen gering zu halten.