Egli, S., & Ayer, F. (2006). Pilzsammeln schadet den Pilzen nicht - Resultate einer Langzeitstudie aus der Schweiz. Zeitschrift für Mykologie, 16(2), 34-42.
Waldpilze erfüllen nicht nur wichtige Funktionen im Ökosystem Wald, das Pilzsammeln gilt auch als beliebte Freizeitbeschäftigung und stellt in vielen Teilen der Welt eine wichtige Einnahmequelle dar. Der Sammeldruck ist ganz allgemein in den letzten Jahren angestiegen und das hat zu Befürchtungen geführt, dass eine Übernutzung die Pilze schädigen könnte. Im Jahr 1975 hat die Eidg. Forschungsanstalt WSL ein Feldexperiment gestartet, welches Aufschluss geben sollte über den Einfluss des Pilzsammelns auf die Pilzflora. Untersucht wurde der Einfluss der Sammelmethode (Pflücken, Abschneiden) und des mit dem Sammeln verbundenen Betretens des Waldbodens. Die Resultate zeigen, dass - entgegen den Erwartungen - langjähriges und systematisches Pilzsammeln weder die zukünftigen Erntemengen noch die Artenanzahl beeinträchtigt, unabhängig davon, ob die Pilze gepflückt oder abgeschnitten wurden. Das mit dem Sammeln verbundene Betreten des Waldbodens jedoch wirkt sich nachteilig auf die Fruchtkörperbildung aus, doch es scheint die Pilzmycelien nicht nachhaltig zu schädigen.