Andres, N., Badoux, A., Techel, F., & Hegg, C. (2017). Todesfälle durch Naturgefahrenprozesse in der Schweiz von 1946 bis 2015. Wasser, Energie, Luft, 109(2), 105-110.
Basierend auf zwei bestehenden Datenbanken und einer Zeitungsrecherche, wurde an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL, eine neue Datenbank mit Todesfällen durch Naturgefahrenprozesse für die Jahre 1946–2015 erstellt. Berücksichtigt wurden Todesfälle infolge von Hochwasser, Rutschungen, Murgängen, Sturzprozessen, Windstürmen, Blitzschlägen, Lawinen und weiteren (seltenen) Prozessen (z. B. Erdbeben und Eislawinen). Berücksichtigt wurden alle Todesopfer durch Naturgefahren, die sich nicht bewusst oder absichtlich einer offensichtlichen Gefahr ausgesetzt haben. Insgesamt wurden in den 70 Jahren der Studienperiode 1023 Todesfälle registriert, was einem Jahresmittel von 14.6 Todesopfern entspricht. Die meisten Personen starben infolge von Lawinen (37 %), gefolgt von Blitzschlägen (16 %) und Hochwasser (12 %). Über die 70 Jahre ist ein deutlicher Rückgang der jährlichen Todesopfer ersichtlich, v. a. aufgrund des Rückgangs von Todesfällen bei Lawinen und Blitzschlägen. Die Resultate der Auswertungen zeigen, dass die meisten Todesopfer männlich sind (75 %) und dass das mittlere Alter 35.9 Jahre beträgt. Die meisten Todesfälle ereigneten sich im alpinen Raum mit den häufigsten Opfern im Kanton Wallis, gefolgt von den Kantonen Graubünden, Bern und Tessin.