Schneebeli, M., & Leisinger, S. (2015). Die Physik zwischen Salz, Schnee und Reifen. Bern: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK; Bundesamt für Strassen.
Jährlich werden grosse Mengen an Salz im Winter auf die Strassen gestreut. Durch das Salzen wird verhindert, dass sich eine kompakte festgepresste Schneeschicht auf der Fahrbahn bildet, welche einen niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist und somit für die Fahrzeuglenker gefährlich ist. Das Salzen ist jedoch für die Umwelt schädlich, da dieses als Schmelzwasser von der Strasse weg fliesst und die Gewässer belastet. Dazu kommt, dass das Salz an Fahrzeugen und Strassen zu verstärkter Korrosion führt. Nicht zuletzt muss auch der finanzielle Aufwand für das Salzen in Betracht gezogen werden. In diesem Zusammenhang wird klar, dass es von grossem Nutzen wäre, wenn das Sys-tem Salz, Schnee und Reifen grundlegend und systematisch auf die ablaufenden ther-momechanischen Prozesse hin untersucht und verstanden wird. Mit diesem Wissen könnte vermutlich der Winterunterhalt der Strassen sowohl von der Wirtschaftlichkeit als auch von der Ökologie her optimiert werden.
Large quantities of salt are distributed on the roads for winter road maintenance during the winter season. Without chemicals a snowy road would quickly turn into a hard crust of ice creating dangerous driving conditions. The salting prevents the formation of such a compact snow layer on the roads and keeps friction coefficients at a reasonable value. However, the use of salt for anti-compaction involves a couple of disadvantageous con-sequences concerning the environment. Especially the fresh water quality and soils are affected by the high dosage of salt in the melt water. Furthermore, salt solutions are high-ly aggressive and induce corrosion on vehicles and on roadside structures. An additional important point is the cost that arises by the efforts to distribute large salt quantities on the roads. Summarized, it is crucial to investigate the system salt, snow and tyre systematically re-garding the thermodynamic and mechanic processes occurring in such a system. The benefit of such studies could then be directly applicable to a more efficient and environ-mentally friendly winter road maintenance.