Während Starkregenereignissen kommt es immer wieder zu flachgründigen Rutschungen und Hangmuren mit zum Teil erheblichen Schäden. Unwetteranalysen zeigen, dass im Wald pro Fläche meist weniger Rutschungen als im Freiland ausgelöst werden, was die allgemein anerkannten positiven Wirkungen des Waldes auf die Hangstabilität untermauert. Diese Wirkungen sind jedoch abhängig vom jeweiligen Zustand der Bestockung, und ihre Quantifizierung ist schwierig. Ereignisdokumentationen tragen zu einem besseren Verständnis der massgebenden Prozesse bei. Die dabei gewonnenen Informationen sind nicht nur für die Erstellung von Gefahrenkarten wichtig, sondern leisten auch wertvolle Dienste bei der Bewertung der Schutzwirksamkeit des Waldes. Für den vorliegenden Beitrag wurden Daten aus der Rutschungsdatenbank der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hinsichtlich der Wirkung des Waldes auf die Hangstabilität ausgewertet. Aktuell enthält die Datenbank Angaben zu 734 Rutschungen. Von diesen wurden 661 in die Auswertung einbezogen - 356 Rutschungen im Freiland und 305 im Wald. Es zeigt sich, dass in Gebieten mit Neigungen bis 38° im Freiland pro Fläche mehr Rutschungen entstanden sind als im Wald. In noch steileren Gebieten ist eine stabilisierende Waldwirkung nicht mehr erkennbar. Gemäss den statistischen Auswertungen sind die Rutschungen im Wald kleiner als im Freiland und brechen in steileren Lagen an. Allgemein werden die Rutschungen mit zunehmender Hangneigung kleiner. Multivariate Auswertungen weisen auf positive Waldwirkungen beziehungsweise verhältnismässig kleine Rutschungen in älteren und stufigen Bestockungen hin. Negative Effekte zeigen sich insbesondere in unbestockten Flächen und sehr dichten Wäldern. Neben der Bedeutung des Waldzustan-des für die Hangstabilität wird im Beitrag auch diskutiert, wie dieser beschrieben werden kann.