Im Frühjahr 2018 wurde in zwei Wildräumen des Kantons St. Gallen eine Pilotstudie zur Einschätzung des Einflusses von Verbiss durch wildlebende Huftiere auf die Baumverjüngung durchgeführt. Bei dieser Aufnahme wurden total 903 Probeflächen (PF) in einem systematischen Raster untersucht. Je PF wurden in einem 2-m-Kreis alle Bäumchen zwischen 10 cm Baumhöhe und 4 cm Durchmesser auf Brusthöhe erfasst und die zum PF-Zentrum nächstgelegenen zwei Bäumchen je Baumart und Höhenklasse vermessen (k-Baum-Methode). Die zwei Methoden werden einander insbesondere bezüglich Baumdichte, Anteil PF mit Verjüngung, Verteilung der Bäumchen in Höhenklassen sowie Verbissintensität versus Flächenanteil verbissener Bäumchen gegenübergestellt. Zur Berechnung der Baumdichte und des Anteils PF mit Verjüngung ist in erster Linie der abgesuchte Radius bzw. die maximale Suchdistanz entscheidend. Die Methode mit den zwei zum PF-Zentrum nächstgelegenen Bäumchen je Baumart und Höhenklasse passt die abzusuchende Fläche an die Verjüngungsdichte an. Sie ermöglicht das Vermessen einer minimalen Anzahl Bäumchen je Art, ist im Wald leicht anwendbar und zudem objektiv sowie reproduzierbar. Statistisch sind die Flächenanteile treue Schätzer. Messungen an den nächsten zwei Bäumchen pro Baumart und Höhenklasse in einem systematischen Raster liefern detailliertere Informationen, um den Verbisseinfluss an der vorhandenen Verjüngung einzuschätzen, und sind deshalb den bisherigen Probekreis(sektor)-aufnahmen in Indikatorflächen vorzuziehen.