Torf ist unterschiedlich stark zersetztes und umgewandeltes organisches Material, das in Mooren entsteht und die erste Stufe der Inkohlung darstellt. Frischer Torf weist einen sehr hohen Wassergehalt auf und muss daher vor seiner Verwendung als Brennmaterial in der Regel aufwendig getrocknet werden. Die Nutzung von Torf zum Heizen und Kochen ist schon für die Antike nachzuweisen, aber erst im 17. Jahrhundert begann man sich mit wissenschaftlich-technischer Systematik damit zu beschäftigen. Zu den Pionieren sind namentlich der Holländer Martin Schook (De turffis sive cespitibus bituminosis, 1658) und der Franzose Charles Patin (Traité des tourbes combustibles, 1663) zu zählen. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die systematische Torfnutzung auch in der Schweiz gefördert (vgl. Hebeisen, 2014; Boscani Leoni, 2017). Hintergrund waren die wachsenden Klagen über die „Holznot“, die aber nicht nur als Beleg für einen realen Mangel zu interpretieren sind, sondern ebenso als Ausdruck einer neuen, dynamischen Sicht auf unausgeschöpfte Entwicklungspotenziale (vgl. Grewe, 2004; Schenk, 2006).